Zur Motivation
Das Werk von Albin Egger-Lienz (1868 – 1926) erfuhr von Beginn an große Anerkennung sowohl beim Publikum als auch bei der Fachwelt und wurde folglich früh dokumentiert und erforscht. Bereits 1914 erschien die erste, von Curt H. Weigelt verfasste Monografie über den Künstler. Weitere folgten 1925 (Giorgio Nicodemi; Josef Soyka) und 1930 (Heinrich Hammer). 1977 gab der Maler und Kunstschriftsteller Wilfried Kirschl die grundlegende Monografie samt umfangreichem Werkverzeichnis heraus, welche die Neubewertung von Egger-Lienz als Maler der Moderne von europäischem Rang einleitete (Neuauflage in zwei Bänden 1996). Einen wichtigen Beitrag dazu lieferte auch der Sammler Rudolf Leopold, in dessen Wiener Museum Egger-Lienz neben Klimt und Schiele eine zentrale Position einnimmt. Weitere bedeutende Werkbestände befinden sich im Museum Schloss Bruck in Lienz und im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck.
Trotz der umfangreichen Literatur ist die Erforschung des Schaffens von Egger-Lienz selbstverständlich nicht abgeschlossen. Die vorliegende Website stellt sich zur Aufgabe, Kirschls Monografie von 1996 als digitales Werkverzeichnis fortzuführen. Falls Sie im Besitz einer bisher unbekannten Arbeit des Künstlers sind, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme freuen.
3 Texte von Carl Kraus zu Albin Egger-Lienz
Albin Egger-Lienz (1868–1926)
Zahlreich sind die Etiketten, die Albin Egger-Lienz verliehen wurden: später Historienmaler, Bauernmaler, Heimatkünstler, Blut- und Bodenmaler … Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass Egger vor allem auch ein unablässig Suchender nach neuen Ausdrucksformen ist …
Albin Egger-Lienz – Den Namenlosen
Der Erste Weltkrieg wird nicht nur mit Gewehren, Geschützen und Bomben ausgetragen, sondern auch mit einer nie da gewesenen Bilderflut … Aus diesem konventionellen „Schützengrabenimpressionismus“ ragt Albin Egger-Lienz wie ein erratischer Block hervor …
Elementare Lebensgesichte …
Er benötige für seine Arbeit … den gesamten Kreislauf des Lebens: „Die Liebe (Zeugung), die Mütter, die Kinder, den Kampf, die Reue und Erkenntniß … Gedanken eines Malers, der, vom symbolistischen Zeitgeist inspiriert, grundlegende Fragen des Daseins bildgewaltig in Szene setzen will …
Aktuelles aus unserem Blog
Bisher unveröffentlicht: Albin Egger-Lienz, Das Mittagessen, vor 1922
Egger-Lienz schuf über zwanzig Fassungen bzw. Wiederholungen des „Mittagessens“, die Erstfassung stammt aus dem Jahr 1908. Das vorliegende Bild ist im Kirschl-Werkverzeichnis unter M 464 vermerkt, aber ohne Abbildung …
Werke von Egger-Lienz auf Ausstellung im MART Rovereto
Auf der Ausstellung „Giotto und das 20. Jahrhundert“ im MART Rovereto (6.12.2022 – 1.5.2023) sind u.a. auch zwei Werke von Albin Egger-Lienz zu sehen: „Bauer und Bäuerin“ (um 1920) sowie „Weihbrunnsprengender Bauer“ (1907) …
Sammlung Anton von Schlechtleitner mit drei Gemälden von Egger-Lienz auf der 42. Bozner Kunstauktion
Die „Sammlung Anton von Schlechtleitner“ wird im Rahmen der 42. Bozner Kunstauktion erstmals öffentlich vorgestellt …